Coaching: (Durch)StarterPaket > Energiemanagement > Verwaltung
Umsetzungsschritte für die Kommunalverwaltung
Nutzerverhalten beeinflussen – für Kommunen jederzeit möglich
Umsetzungsschritte
- Arbeiten Sie mit einfachen Hinweisen Folgende Aspekte des Energiesparens sollten in den Hinweisen angesprochen werden:
-Effizienter Umgang mit Elektrogeräten;
-Verwendung abschaltbarer Steckerleisten;
-Standard-Energiespareinstellungen am PC (Stand-By-Modus vermeiden etc.);
-Lüftungsverhalten (keine gekippten Fenster in der Heizperiode);
-Heizverhalten (Raumtemp. nicht über 21°C);
-Beleuchtung in einzelnen Büros (Ausschalten b. Verlassen des Büros); -Sparsame Verwendung von Brauchwasser
zum Energiesparen an gut sichtbaren Stellen. - Schulen Sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im energieeffizienten Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologie im Arbeitsalltag.
- Führen Sie Anreizmodelle zum Energiesparen (z. B. Fifty-Fifty-Modell) in Schulen und Kindergärten sowie für Verwaltungspersonal ein und beteiligen Sie die Gebäudenutzer so an den Einsparerfolgen.
- Verfassen Sie ein einfache Dienstanweisung/Handlungsanleitung „Energie“ für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kommunalverwaltung
(Beispiel: Ein Muster für eine Dienstanweisung Energie stellt die Sächsische Energieagentur (SAENA) zur Verfügung).
In das kommunale Energiemanagement einsteigen
Umsetzungsschritte
- Beginnen Sie mit einer strukturierten Verbrauchsdatenerfassung (Energiecontrolling).
Um die Arbeitsabläufe bei der Erfassung und Analyse zu vereinfachen, ist es ratsam, die Erfassung möglichst monatlich und soweit möglich automatisiert durchzuführen. Erfassen Sie dabei Serverräume separat. - Verfassen Sie auf Basis der Verbrauchsdaten kurze Energieberichte, die Ihnen einen ersten Überblick über Schwachpunkte ermöglichen. Stellen Sie dazu die jährliche Verbrauchstatistik der verbrauchsstärksten kommunalen Liegenschaften dar.
Beispiele für gut strukturierte Energieberichte aus kleineren Kommunen bieten die niedersächsische Stadt Hemmingen bei Hannover oder die Gemeinde Wiernsheim in Baden-Württemberg.
(Der Energiebericht der Stadt Hemmingen ist vor allem hinsichtlich der übersichtlichen Darstellung der Verbrauchsdaten der Liegenschaften vorbildlich. Im Gesamtumfang kann ein erster kommunaler Energiebericht wesentlich kürzer ausfallen). - Mit einem strukturierten Energiemanagement Ein methodisches Vorgehen im Rahmen des kommunalen Energiemanagement (KEM) gliedert sich in folgende Schritte:
-Objekt-, Verbrauchs-, und Kostenübersicht erstellen; -Benchmarking mittels Energiekennwerten nach VDI 3807; -Einführung kommunales Energiemanagement mit
Grobanalyse, anschließend Feinanalyse ausgewählter Liegenschaften; -Emissionsminderungsstrategie/Sanierungsplan; -Umsetzung investiver Maßnahmen aus Eigenmitteln/Fördermitteln/Intracting/Contracting/alternativer Finanzierungsquellen
gehen Sie einen Schritt weiter, indem Sie Energieverbrauchskennwerte für alle kommunalen Liegenschaften ermitteln (notwendige Daten: Gebäudeflächen, Bruttorauminhalt, Energieverbrauchswerte)
In der Regel erfolgt die Erfassung im Rahmen der Ausstellung von Energieausweisen.
Energieverbrauchskennwerte sollten jedoch auch für Gebäude ermittelt werden, die keiner Aushangpflicht unterliegen. Die Erhebung ermöglicht den Vergleich mit Gebäuden gleicher Typologie (Benchmarking). - Führen Sie eine Grobanalyse in den verbrauchstärksten Liegenschaften durch. Nehmen Sie dabei die Heiz-und Versorgungstechnik der Gebäude auf und eine bauphysikalische Analyse der Gebäudehülle (Dach, Außenwand, Decken) vor.
- Falls Sie besonderes Interesse daran haben, die Energieeffizienz Ihrer Straßenbeleuchtung zu verbessern, empfehlen wir Ihnen die Planungshilfe "Energieeffiziente Modernisierung der Straßenbeleuchtung" des Bayrischen Staatsministeriums für Umwelt und Gesundheit, die sehr konkrete Handlungsmöglichkeiten vermittelt. Die Planungshilfe berücksichtigt den Lebenszyklusansatz und beschreibt Planung und Umsetzung in einer Kommune mit ca. 30.000 Einwohnern.
Hausmeister ins Energiesparen einbeziehen
Umsetzungschritte
- Führen Sie mit Hausmeistern als Verantwortliche für die Steuerung und Regelung von konkreten Anlagen Begehungen dieser Anlagen durch und legen Sie Maßnahmen zur Betriebsoptimierung fest.
- Bieten Sie gemeinsam mit anderen Kommunen Schulungen zum effizienten Energieeinsatz für Hausmeister an.
Finanzierungswege für Einsparmaßnahmen aufzeigen
Umsetzungschritte
- Dokumentieren Sie bereits erzielte Einsparerfolge Sinnvolle gering-investive Maßnahmen, um erste Einsparerfolge zu erzielen können u.a. sein:
-Beschaffung von Datenloggern für die wichtigsten Gebäude zur automatischen Verbrauchserfassung;
-Beschaffung von Thermostatventilen, wo in kommunalen Gebäuden noch nicht vorhanden;
-Austausch ungeregelter Heizungspumpen durch wesentlich effizientere drehzahlgeregelte Pumpen;
-Durchführung eines hydraulischen Abgleichs bestimmter Heizverteilernetze durch qualifizierte Fachfirma; -Spezifische Dämmmaßnahmen am Heizverteilernetz (Ungedämmte Rohre nachdämmen); -Beleuchtung: 38 mm Leuchtstofföhren durch moderne Leuchtstoffröhren ersetzen;und visualisieren Sie sie für die Kommunalpolitik als Dokumentation für die Sinnigkeit eines kommunalen Energiemanagements. - Arbeiten Sie mit Gesamtkostenrechnungen, um die Wirtschaftlichkeit zukünftiger energetischer Sanierungsmaßnahmen zu verdeutlichen. Nutzen Sie hierfür Vorlagen aus anderen Kommunen.
- Überlegen Sie verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten für kommunalen Klimaschutz zweckgebunden auch für das Energiemanagement einzusetzen (z. B. EEG-Erlöse oder Einsparung von Stromkosten durch Eigenstromverbrauch aus eigenen PV-Anlagen).
- Qualifizieren Sie vorhandenes Personal für die Aufgabe Energiemanagement. Die Arbeit auf fachkundiger Basis ermöglicht weitere Einsparungen.
Ergänzende Informationen zu Finanzierungsfragen des kommunalen Energiemanagements erhalten Sie >> hier.
Ausführlichere Informationen zu den Handlungsmöglichkeiten von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Kommunalverwaltungen finden Sie im folgenden PDF-Dokument